SCHULD UND SÜHNE
Premiere 22.01.2017
von F. Dostojewski
in einer Fassung von Clemens Mädge und Kathrin Mayr
Landestheater Schleswig Holstein
mit: Reiner Schleberger Simon Keel, Flavio Kiener, Melina von Gagern, Alexandra Pernkopf, Nenad Subat, Karin Winkler
Ausstattung: Fabian Wendling
Sound: Clemens Mädge
Foto: Landestheater Schleswig Holstein
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Schleswiger Nachrichten
Der tosende Beifall im Slesvighus wollte nicht enden nach der Premiere von „Schuld und Sühne“.(...)Tatsächlich verortet Regisseurin Kathrin Mayr das Schauspiel nach dem Roman von Fjodor Dostojewski in ihrer klugen, auf wenige Personen verschlankten Inszenierung absolut zeitlos. (...) Bis es zum Showdown kommt, bei dem alle Mitspieler sich wie zum Tribunal auf der Bühne versammeln, schaut das Publikum dem psychischen und physischen Untergang des Protagonisten zu. Nach dem Mord, begangen als menschenverachtendes „Experiment“ in einem Zustand krankhaften Wahns, treibt ihn das Bewusstsein seiner Schuld genauso um, wie sein Unvermögen, sich als höheres Wesen über die Tat zu stellen. Reiner Schleberger ist als Raskolnikow eine Glücksbesetzung. In einem langen, fesselnden Auftaktmonolog wechselt er mehrfach zwischen der Erzählerrolle und seiner Figur, die sich später in tiefer Gespaltenheit zwischen Zweifel und Zorn, Schuldbewusstsein und Trotz verzehrt. Eindrucksvoll.
